Die drohende Stromlücke

 
Schweizer Fernsehen SF1, 10vor10 vom 09.03.2012

Wenn das AKW Mühleberg bereits nächstes Jahr abgeschaltet wird, fehlt Strom. Wie gross ist diese Lücke? Sicher ist: Die Schweiz wäre auf ausländischen Strom aus Kohle- und Atomkraftwerken angewiesen. Dazu würden wohl die Strompreise im Versorgungsgebiet der BKW ansteigen.

AKW Mühleberg: Vorzeitige Abschaltung wird teuer
Die schnellere Abschaltung des AKW Mühleberg könnte in der Schweiz eine Stromlücke heraufbeschwören. Wie gross aber ist dieser Energieausfall und wie könnte man gegensteuern? «10vor10» ist den Fragen nachgegangen.
Nur Importstrom kann den Ausfall des AKW Mühleberg kurzfristig überbrücken. Darin sind sich Experten wie Michael Frank vom Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen einig. «Das heist einfach mehr importieren, wenn inländische Produktion wegfällt.» Wegfallen werde etwa die Strommenge, die der Kanton Genf oder die Stadt Zürich benötigt.
Fünf Prozent des Schweizer Strombedarfs wird laut «10vor10»-Recherchen vom Atommeiler in Mühleberg abgedeckt. Ursprünglich sollte Mühleberg erst 2022 vom Netz gehen. Eine frühere Abschaltung bereits im nächsten Jahr treibe die Strompreise im Versorgungsgebiet der BKW in die Höhe, heisst es weiter. Die Kunden würden also die frühere Abschaltung von Mühleberg mittel- bis langfristig im Portemonnaie zu spüren bekommen, so Frank.