Bundesrat stellt den Plan zum Atomausstieg vor
 

Schweizer Fernsehen SF1, Tagesschau vom 28.09.2012


Der Bundesrat hat informiert, wie er den Atomstrom bis 2050 ersetzen will. Mehrere Massnahmen hat er konkretisiert. Zum Beispiel soll der Energieverbrauch bis 2035 pro Person um 35 Prozent sinken, ab 2020 soll die Energie massiv teurer werden. )****


Massnahmenpaket für Energiewende

Energie-Sparen, mehr erneuerbare Energie und happige Aufschläge bei den Preisen. Mit einem ganzen Paket von Massnahmen will der Bundesrat die Energiewende schaffen.


Leuthard will Anreize schaffen, damit Stromfirmen den Verbrauch senken. )*

Der Bundesrat will Stromfirmen dazu verpflichten, die Energieeffizienz voranzutreiben. Künftig sollen die Behörden den Energieversorgungsunternehmen ab einer bestimmten Grösse vorschreiben, wie viel Strom sie pro Jahr einsparen sollen.


Doris Leuthard zu den Mehrkosten durch die Energiewende

Der Bundesrat hat das erste Massnahmenpaket zur Energiewende präsentiert. Unter anderem soll der Energieverbrauch pro Person bis 2035 gegenüber dem Jahr 2000 um 35 Prozent gesenkt werden. Für die Haushalte wird dies teuer.


In vier Punkten zusammengefasst die Ziele des Bundesrats

Der Bundesrat hat das erste Massnahmenpaket zur Energiewende präsentiert. Unter anderem soll der Energieverbrauch pro Person bis 2035 gegenüber dem Jahr 2000 um 35 Prozent gesenkt werden. Für die Haushalte wird dies teuer.


Interview mit Bundesrätin Leuthard )**

Bundesrätin Doris Leuthard betont im Interview, dass die Energiewende nur zu schaffen sei, wenn die Bevölkerung weniger Energie verbraucht.


Reaktionen zu den Plänen des Bundesrates )*****

Die Pläne zur Energiewende stossen auf geteiltes Echo. Für den Verband der Stromunternehmen ist insbesondere das Ziel, den Stromverbrauch bis 2020 zu stabilisieren, ein ehrgeiziges Ziel. Economiesuisse wehrt sich vor allem gegen die hohen Energieabgaben.


Einschätzungen von SF-Korrespondent Hanspeter Forster )***

Der Bundesrat hat das erste Massnahmenpaket zur Energiewende präsentiert. Unter anderem soll der Energieverbrauch pro Person bis 2035 gegenüber dem Jahr 2000 um 35 Prozent gesenkt werden. Für die Haushalte wird dies teuer.



Kommentare von Nick Beglinger, Präsident von Swisscleantech (Facebook):


)* “Hier liegt der Bund falsch. EVU Effizienz-Verpflichtungen ist keine gute Massnahme - zu zentralistisch, zu wenig liberal und höchst-ineffizient. Viel besser: Eine Effizienz-Abgabe analog derjenigen der wettbewerblichen Ausschreibungen. Mit dem Geld können Firmen bei Effizienz-Massnahmen unterstütz werden. Effekt: gleich. Hauptunterschied: 5 und nicht 40% Transaktionskosten!”


)** “BR Leuthard ist hier echt gut. Und zum Glück steht jetzt, auch gemäss Input von swisscleantech, Stromimport und nicht Gaskraftwerke oben auf der Liste. Gemeint ist natürlich Grünstrom-Import!”


)*** “Danke für Ihre Einschätzungen Herr Forster. Doch sie liegen mehrheitlich falsch. Das Paket des Bundes ist nicht 'extrem ehrgeizig' (es ist gut, geht aber zu wenig weit). Es braucht auch keine 'ganz massiven Preiserhöhungen' (wir reden von netto 30 Milliarden, das Szenario 'weiter wie bisher' wäre wahrscheinlich teuer und sicher viel risikoreicher, nur mit massiven Subventionen realisierbar...KKW Versicherungskosten). Und es geht auch nicht um 'Extrem-Szenarien' (sondern um ein realisierbares, von dem Gesellschaft und Wirtschaft profitieren). 'Gestaffeltes Aussteigen' ist richtig, doch unbeschränkte Laufzeiten sind falsch (wegen der Planbarkeit und Wirtschaftlichkeit). Fixe Laufzeiten sind demnach nicht nur ein Thema für die Umweltorganisationen. Auch die fortschrittlichen Wirtschaftsverbände sind dafür.”


)**** “Auch hier ist die Berichterstattung irreführend. Es geht nicht um das 'Ersetzen des Atomstroms'. Es geht um eine Energiewende, die sowohl den Ausstieg aus nuklear als auch aus fossil beinhaltet.”


)***** “Nur weil einem der Wein nicht schmeckt, ist er deshalb nicht trüb. Der Bund schenkt klaren Wein ein, liebe economiesuisse. Er betreibt auch keine 'Salami-Taktik'. Energiewende und ökologische Steuerreform kommen. Die Schweizer Wettbewerbsfähigkeit wäre gefährdet, würden wir nicht umsetzen. Falls ihr das nicht versteht, sagt doch wieso, wo genau und was denn die Alternative wäre! Die grüne Wirtschaft verlangt Klartext seitens Dachverband.”